Hier befindet sich die Lernzentrale. Für Schüler, Lehrer und alle, die noch mehr zur Varusschlacht wissen wollen, haben wir vier Themen ausgesucht und dazu viele Informationen, Aufgaben und Rätsel vorbereitet. In der Rubrik Informationen und Lösungen finden sich weiterführende Hinweise und Lesetipps, sowie die Lösungen zu allen Aufgaben und Rätseln.
Die Seiten können als PDF für die einzelnen Themengebiete heruntergeladen und bearbeitet werden. Das Angebot ist unter Lizenz gestellt in das Konzept des OER (Open Educational Resources) eingebunden. Das heißt, dass die auf unserer Website bereitgestellten Lern- und Lehrmaterialien kostenlos für den Unterricht genutzt werden können.
Durch die Rätsel begleiten Oskar und Sophie, stellen interessante Fragen und geben hilfreiche Tipps.
Viel Vergnügen mit Oskar und Sophie und der Varusschlacht.
Die Lernzentrale - entwickelt von VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land gGmbH und inkl. Design GmbH, Berlin.
Gefördert durch die:
Die Römer
Fast 1000 Jahre bestimmten die Römer die Geschichte Europas. Dabei hinterließen sie viele Spuren. Einige sind heute noch erhalten. 1000 Jahre Geschichte sind viel, deshalb beschränken wir uns auf die zweite Hälfte, genauer gesagt auf die Römische Kaiserzeit, die mit Kaiser Augustus im Jahr 27 v. Chr. begann.
Auf den nächsten Seiten haben wir einige Informationen und Aufgaben zusammengestellt. Beim Lösen der Rechercheaufgaben helfen euch Bücher über die Römer oder Informationsportale im Internet, zum Beispiel wikipedia.de, planet-wissen.de, die kinderzeitmaschine.de, imperiumromanum.com und andere.
Viel Spaß mit den Römern wünschen euch Oskar und Sophie!
Die Germanen
Vor 2000 Jahren gab es nicht nur Römer, auch hier bei uns lebten damals Menschen. Die Germanen! Diesen Namen verdanken sie vor allem Iulius Caesar, dem berühmten römischen Feldherren, und anderen römischen Historikern und Schriftstellern.
Wie sich die Menschen hier allerdings selber nannten, wissen wir nicht. Sie haben nämlich keine schriftlichen Informationen hinterlassen. Dafür haben römische Historiker und Schriftsteller umso mehr geschrieben. Einige ihrer Texte haben sich tatsächlich bis heute erhalten. Sie liefern zusammen mit den vielen archäologischen Ausgrabungen eine Menge Informationen zum Leben der Germanen.
Oskar und Sophie wünschen viel Spaß auf der Entdeckungsreise ins ferne Germanien.
Kalkriese und die Varusschlacht
Kalkriese ist ein kleiner Ort nördlich von Osnabrück. Seit 1989 graben Archäologen dort ein Schlachtfeld aus, auf dem vor mehr als 2000 Jahren Germanen gegen Römer gekämpft haben. Das ist in zweifacher Hinsicht sensationell. Zum einen ist es schwer, so alte Schlachtfelder überhaupt zu finden und zum anderen weiß man dann noch lange nicht, welches Ereignis man überhaupt entdeckt hat. Wie die Archäologen das Schlachtfeld in Kalkriese erforschen, erfahrt ihr hier.
Oskar und Sophie wünschen euch viel Spaß in Kalkriese.
Archäologie und Forschung
Mumien, Tempel, Pyramiden – Gebäude und Relikte jahrtausendealter Kulturen faszinieren bis heute. Doch nicht nur in Ägypten oder Griechenland kann man bedeutende archäologische Funde entdecken. Auch hierzulande reicht Geschichte Jahrtausende zurück und allerorten sind ihr Archäologen auf der Spur. Auf den nächsten Seiten schauen wir ihnen über die Schulter: Wie arbeiten und forschen eigentlich Archäologen?
Oskar und Sophie begleiten euch bei euren Ermittlungen!
Hintergrundinformationen
Mehr Information – für Schüler, Lehrer und alle, die es wissen wollen.
Hier haben wir einige vertiefende Kerninformationen sowie die Lösungen zu den Themen der Unterrichtseinheiten und Arbeitsblätter zusammengestellt.
Die Varusschlacht
Im Jahre 9 n. Chr. lockten germanische Krieger, angeführt von dem Cherusker Arminius, drei römische Legionen in einen Hinterhalt. Den antiken Quellen zufolge wurden die 17., 18. und 19. Legion vernichtend geschlagen. Ihr Anführer, der römische Statthalter Publius Quinctilius Varus, beging Selbstmord. Das Ereignis ging als Varusschlacht in die Geschichte ein und wurde Jahrhunderte später als „Schlacht im Teutoburger Wald“ und „Hermannsschlacht“ populär. Von dieser Bedeutung zeugt unter anderem das Hermannsdenkmal in Detmold.
Die Suche
In den folgenden Jahrhunderten geriet das Ereignis in Vergessenheit. Erst mit der Entdeckung der antiken Quellen ab dem 16. Jh. gelangte der Verlauf der römisch-germanischen Konfliktgeschichte und der triumphale Sieg der Germanen über die Römer auch einem breiteren Publikum wieder zur Kenntnis. Schon frühzeitig erkannte man das hierin steckende politische Potential. So avancierte der Sieg der Germanen über die Römer im Jahre 9 n. Chr. ab dem 18. Jh. zur deutschen Schicksalsschlacht und im 19. Jh. zum Gründungsmythos des Deutschen Reichs.
Der Ort des Geschehens war und blieb indes unbekannt. Aufgrund fehlender lokalisierbarer Ortsangaben in den antiken Quellen begann die Suche, an der sich über die Jahrhunderte Generationen an Heimatforschern beteiligten. Hunderte an mutmaßlichen Tatorten wurden vorgeschlagen und nicht wenige wurden Gegenstand erbitterter Auseinandersetzungen. „700 Theorien – doch keine führt zum Schlachtfeld“ titelte 1983 der Althistoriker Wilhelm Winkelmann. In der Tat hatte die intensive Suche bis dahin zwar blühende Spekulationen, aber keine konkreten Hinweise und Indizien, also archäologische Befunde und Funde, auf die einstige antike Schlacht erbracht.
Die Entdeckung
Im Sommer 1987 entdeckte der britische Major Tony Clunn in Kalkriese bei Bramsche einen römischen Münzschatz und Schleudergeschosse aus Blei. Zwar hatte man in der Region schon zuvor häufig römische Münzen gefunden, nicht jedoch römische Waffen. Nach ersten Probeuntersuchungen wurden ab 1989 großflächige archäologische Ausgrabungen in Angriff genommen. Hierbei traten zahllose Hinweise auf ein Kampfgeschehen zwischen Römern und Germanen zutage sowie einige spektakuläre Funde. Anhand der Münzfunde datierten Numismatiker den Gesamtbefund in die Jahre zwischen 7 und 10 n. Chr. – demnach spricht einiges dafür, den Fundplatz Kalkriese im Kontext der Varusschlacht zu sehen, die sich den antiken Autoren zufolge über mehrere Tage und Orte hingezogen hatte. Ob der Fundplatz Kalkriese am Anfang, in der Mitte oder am Ende dieser Ereigniskette liegt, lässt sich aus den derzeit vorliegenden Hinweisen allerdings nicht erschließen.
Befunde und Funde
Bis heute konnten mehr als 6000 römische Funde geborgen werden. Dazu gehören militärische Ausrüstungsgegenstände, Waffen, Werkzeuge, Alltagsgerät und rund 2000 römische Münzen. Hinzu kommen Skelette verendeter Tiere sowie Menschenknochen mit Spuren von Gewalteinwirkung. Zu den wichtigsten Befunden gehört eine auf 400 Metern Länge nachgewiesene, künstlich aufgeschüttete Wallanlage.
Sie wurde bisher als einer von den Germanen am Kalkrieser Berg errichteter Hinterhalt gedeutet. Bei den Ausgrabungen im Sommer 2017 konnten Indizien für weitere Wallanlagen im Norden und Osten entdeckt werden. Unklar ist noch, ob diese zusammengehören. Dies zu klären, wird Aufgabe der nächsten Jahre sein. Sollte sich hierbei ein Zusammenhang ergeben, könnte es sich eventuell um eine römische Anlage, eventuell ein improvisiertes Nachtlager handeln.
Der Museumspark
Dank des zunehmenden öffentlichen Interesses wurde im Verlauf der 1990er Jahre beschlossen, am Fundort einen Museumspark zu gründen. Der Park wurde im Jahr 2000 als externes Expo-Projekt eröffnet. Zwei Jahre später folgte die Fertigstellung des Museums. 2009 kam anlässlich des großen Kooperationsprojektes „2000 Jahre Varusschlacht – Imperium Konflikt Mythos“ das Besucherzentrum im Eingangsbereich hinzu.
Für die Bauten zeichnen die Schweizer Architekten Annette Gigon und Mike Guyer verantwortlich. Ihr Entwurf setzt auf klare Formen ohne dramatische Effekte und eine jeweils durchgängige Materialsprache. Der rund 40 Meter hohe Turm lenkt als Landmarke die Perspektive des Betrachters auf den Ort der historischen Auseinandersetzung – den Park.
Bei der Gestaltung des Parks wurde angesichts der seither eingetretenen weit fortgeschrittenen landschaftlichen Veränderungen weitgehend auf eine Rekonstruktion verzichtet und nicht auf Veranschaulichung, sondern auf Abstraktion und Reduktion gesetzt: Eiserne Stelen versinnbildlichen den Wallverlauf, der Landschaftsschnitt versteht sich als modellhafte Annäherung an die einstige landschaftliche Gliederung und Vegetation und die Pavillons laden den Besucher dazu ein, sich ein eigenes Bild von den Ereignissen vor 2000 Jahren zu machen.