Reisebericht Teil I
England ist aus der EU ausgetreten, es gab den Brexit. Das bedeutet, dass es seitdem wieder den Zollverkehr zwischen unseren beiden Ländern gibt. Das gilt auch für die Ein- und Ausfuhr von Leihgaben. Wir benötigen eine Genehmigung des Landes, damit wir archäologische Objekte überhaupt ausführen dürfen. Der Zoll führt eine sogenannte Nämlichkeitssicherung durch und füllt darüber eine Nämlichkeitsbescheinigung aus. Es geht darum, dass genau dieselben Objekte, die ausgeführt wurden, auch wieder eingeführt werden. Bis dahin gilt es viel zu organisieren und viele Papiere auszufüllen. Die Zollbeamten haben sich in der vergangenen Woche vor Ort im Museum die Objekte für die Sonderausstellung im Britischen Museum angesehen. Dann mussten wir nochmal zur Zollbehörde nach Osnabrück. Hier gab es alle wichtigen Papiere und die Kisten mit unserem Schienenpanzer und weiteren Funden wurden verplombt. Danach ging es weiter mit einer Kunstspedition. Für die Ausstellung im British Museum kommen Objekte aus vier Museen in Deutschland: aus dem LVR LandesMuseumBonn, aus dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz und dem Landesmuseum Koblenz. Alle Leihgaben wurden zusammen nach London gebracht. Donnerstagmorgen ging es um sieben Uhr los. Auf nach Calais und dort durch den Eurotunnel. Als Kunsttransport wird man bevorzugt und kommt auf die First Lane, d.h. man kann sich vor alle anderen „vordrängeln“, dadurch ist man schneller. Die Fahrt verlief übrigens sehr gut, ohne größere Staus und Wartezeiten. Nach der Ankunft ging es ans Ausladen des Trucks. So etwas nimmt locker ein bis zwei Stunden Zeit in Anspruch. Der erste Teil des Abenteuers ist geschafft!
Christiane Matz
Informationen zur Sonderausstellung „Legion, life in the roman Army“: www.britishmuseum.org/exhibitions/legion-life-roman-army