Mein Praktikum zwischen Münzen und Vitrinen
07. Juni 2018 | Museumsblog | 0 Kommentare
Mein Praktikum zwischen Münzen und Vitrinen

Mein Praktikum zwischen Münzen und Vitrinen
Was sind die Aufgaben eines Restaurators archäologischen Kulturguts und wie werden die unterschiedlichen Fundstücke vor dem Zerfall bewahrt und so aufgearbeitet, dass die frühere Funktion oder der originale Zustand wieder sichtbar werden? Welche Vorgänge durchläuft ein Fundstück, bis es präsentabel in der Vitrine einer Ausstellung liegt?
Mit vielen Fragen im Gepäck begann ich mein Praktikum Anfang November 2017. Die Grabungen des Jahres waren abgeschlossen und mein künftiger Arbeitsplatz für die folgenden vier Monate in der Restaurierungswerkstatt war voll mit Funden in Fundtüten. Die erste Aufgabe, die ich hatte, bestand darin, den Funden den richtigen Fundzettel zuzuordnen und sie nach Gemeinde, Gemarkung, Fundstelle, Schnitt und Fundnummer zu sortieren. Schon bei dieser Aufgabe erhielt ich einen Überblick über die ausgegrabenen Stücke, die im Jahr 2017 neu ans Licht kamen: Darunter viele einzelne Sandalennägel, die mal mehr, mal weniger gut zu erkennen waren. Einige der 200 Silbermünzen, die Anfang des Jahres gefunden wurden, befanden sich auf dem gegenüberliegenden Tisch von Frau Matz, bereit für die Restaurierung. In der darauffolgenden Woche legte ich einen eingegipsten Fund vorsichtig mit einem weichen Pinsel frei. Es handelte sich um einen stark korrodierten Eisenring. Frau Matz erzählte mir, dass sie des Öfteren zur Ausgrabungsstelle gerufen wird, um sich einen Überblick von der Situation zu verschaffen. Durch ihre Fachkompetenz kann sie dann vor Ort beurteilen, wie das Fundstück am besten geborgen werden soll. Funde, die zu fragil sind, um sie schon bei der Ausgrabung freizulegen, werden großzügig eingegipst und dann in die Restaurierungswerkstatt gebracht.